Schriftenreihe
Jörg Ganzenmüller (Hg.)
Die revolutionären Umbrüche in Europa 1989/91
Deutungen und Repräsentationen
Band 28
Die revolutionären Umbrüche von 1989/91 veränderten Europa fundamental. Noch während die Ereignisse in vollem Gange waren, gewannen einzelne Bilder und Motive eine enorme Symbolkraft und bildeten sich erste Meistererzählungen heraus. Bewusst inszeniert oder kommunikativ gewachsen, entfalten sie ihre Wirkung bis heute. Auch blieben sie in den vergangenen 30 Jahren stark umkämpft. Unser heutiges Verständnis und unser heutiger Umgang mit den Ereignissen von 1989/91 ist entscheidend von den Repräsentationen und Deutungen der letzten 30 Jahre geprägt. Der vorliegende Band thematisiert diese unterschiedlichen und wechselhaften Sinnstiftungen des Umbruchs von 1989/91 in europäisch-vergleichender Perspektive. Beginnend mit einer kritischen Hinterfragung des Revolutionsbegriffs werden die Genese der Bildgedächtnisse sowie kontroverse Erinnerungsorte und aktuelle geschichtspolitische Instrumentalisierungen der Umbrüche in Deutschland, Bulgarien, Litauen, Polen, Rumänien und der Tschechoslowakei beleuchtet.
Redaktion: Cornelia Bruhn
Köln/Wien 2021
Preis: 35 €
ISBN 978-3-412-52270-4Jörg Ganzenmüller, Bertram Triebel (Hg.)
Gesellschaft als staatliche Veranstaltung?
Orte politischer und kultureller Partizipation in der DDR
Band 27
Die paternalistisch-autoritäre Gesellschaftsvorstellung der SED sah persönliches Engagement nur innerhalb staatlicher Strukturen vor, eine gesellschaftliche Selbstorganisation war in der DDR unerwünscht. Doch wie gestaltete sich politische und kulturelle Partizipation innerhalb dieser staatlichen Strukturen in der Praxis? Das Buch wirft in seinen Beiträgen einen vielschichtigen Blick auf bürgerschaftliches Engagement in der DDR. Deutlich wird dabei, dass die Menschen aktiv die Angebote der staatlichen Verwaltungen, Blockparteien und Massenorganisationen für eigene Anliegen nutzten, sei es zur Pflege heimischer Traditionen oder den Umweltschutz. Als mit dem revolutionären Umbruch 1989/1990 diese systemspezifische Partizipation zerbrach, setzten in einigen Fällen die Bürgerinnen und Bürger ihr Engagement in nun erlaubten Vereinen und Initiativen fort.
Redaktion: Katharina Schwinde
Köln/Wien 2022
Jörg Ganzenmüller (Hg.)
Jüdisches Leben in Deutschland und Europa nach der Shoah
Neubeginn – Konsolidierung – Ausgrenzung
Band 26
Jüdisches Leben in Deutschland und Europa nach der Shoah entfaltete sich unter unterschiedlichsten Bedingungen und in vielen Ausprägungen. Ausgehend von einer deutsch-deutschen Perspektive betrachtet der Band die Spezifika jüdischen Lebens im geteilten Deutschland sowie in weiteren ausgewählten europäischen Ländern. Im Fokus stehen Fragen nach der Wiederherstellung und sozialen Zusammensetzung jüdischer Gemeinden, den Beziehungen zur Mehrheitsgesellschaft sowie dem jüdischen politischen wie kulturellen Leben. Darüber hinaus widmet sich der Band den Formen und Akteuren der Auseinandersetzung mit der Shoah sowie dem Antisemitismus und der antijüdischen Gewalt in den europäischen Nachkriegsgesellschaften. In unterschiedlichen Schwerpunkten werden so die vielfältigen Herausforderungen jüdischen Lebens in Deutschland und Europa nach der Shoah beleuchtet und zudem die Frage diskutiert, wie jüdische Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg heute museal aufbereitet und ausgestellt werden kann.
Redaktion: Cornelia Bruhn
Köln/Weimar/Wien 2020
Preis: 35 €
ISBN 978-3-412-51908-7Jörg Ganzenmüller (Hg.)
Verheißung und Bedrohung
Die Oktoberrevolution als globales Ereignis
Band 25
Der Band beleuchtet die vielgestaltige Resonanz auf die russische Oktoberrevolution, ein Ereignis, das die fundamentale Veränderung der politischen Koordinaten in Europa und der Welt zur Folge hatte. Um die globale Wirkungsgeschichte der Oktoberrevolution vergleichend zu betrachten, leiten zwei unterschiedliche Perspektiven durch das Buch. Erstens fragt es nach den politischen Hoffnungen und weltrevolutionären Erwartungen, die durch den Oktober 1917 geweckt wurden. Zweitens stehen die politischen Abwehrreaktionen und ideologischen Gegenentwürfe – insbesondere die Entstehung eines radikalen Antibolschewismus – im Fokus des Buches. Somit wird die Bedeutung der Oktoberrevolution für die Veränderungen der politischen Machtverhältnisse und für das Aufkommen neuer weltanschaulicher Konkurrenzen im 20. Jahrhundert vermessen.
Redaktion: Katharina Schwinde
Köln/Weimar/Wien 2019
Preis: 35 €
ISBN 978-3-412-51124-1Jörg Ganzenmüller (Hg.)
Europas vergessene Diktaturen?
Diktatur und Diktaturüberwindung in Spanien, Portugal und Griechenland
Band 24
Die Diktaturen in Spanien, Portugal und Griechenland sind in Deutschland kaum im öffentlichen Bewusstsein verankert, auch wenn sie bis in die 1970er Jahre existierten. Der Band nimmt diese ›vergessenen Diktaturen‹ vergleichend in den Blick und fragt nach ihren jeweiligen Charakteristika: Wie wurde Herrschaft ausgeübt und legitimiert? Wie endeten die Diktaturen und wie erinnern sich die postdiktatorischen Gesellschaften Südosteuropas an deren Verbrechen? Anknüpfend an die aktuellen, durch Populismus und Euroskeptizismus geprägten Debatten in den drei Ländern geht der Band zudem der Frage nach, inwieweit diese Entwicklungen in einem Zusammenhang mit spezifischen Diktaturerfahrungen und Formen der Diktaturüberwindung stehen und vergleicht dies mit scheinbar ähnlichen Entwicklungen in Ostmitteleuropa.
Redaktion: Katharina Schwinde
Köln/Weimar/Wien 2018
Preis: 35 €
ISBN 978-3-412-50909-5Jörg Ganzenmüller (Hg.)
Recht und Gerechtigkeit
Die strafrechtliche Aufarbeitung von Diktaturen in Europa
Band 23
Bei der strafrechtlichen Aufarbeitung von Diktaturen gibt es ein grundsätzliches Problem: Es ist nicht Aufgabe des Strafrechts Gerechtigkeit herzustellen, sondern individuelle Schuld festzustellen und zu sanktionieren. Doch welche Bedeutung hat dann die Justiz bei der Aufarbeitung von Diktaturen? Was können juristische Verfahren leisten und welche gesellschaftlichen Erwartungen werden an die Rechtsprechung gerichtet? Welche Instrumentarien stehen dem Rechtsstaat bei der Aufarbeitung seiner diktatorischen Vergangenheit überhaupt zur Verfügung? Der Band beleuchtet die strafrechtliche Verfolgung von NS-Verbrechen in beiden deutschen Staaten und die Aufarbeitung des DDR-Unrechts nach der Wiedervereinigung. Zudem nimmt er die juristische Verfolgung von Diktaturverbrechen in Ostmittel-, Süd- und Südosteuropa genauer in den Blick. So wird die Praxis strafrechtlicher Aufarbeitungsbemühungen in Polen, Bulgarien, Rumänien, Spanien und Griechenland analysiert und damit ein wichtiger Beitrag zur Diskussion über Möglichkeiten und Grenzen strafrechtlicher Diktaturaufarbeitung in Europa geleistet.
Redaktion: Katharina Schwinde
Köln/Weimar/Wien 2017
Preis: 35,00 Euro €
ISBN 978-3-412-50548-6Jörg Ganzenmüller, Raphael Utz (Hg.)
Orte der Shoah in Polen
Gedenkstätten zwischen Mahnmal und Museum
Band 22
Polen betreut ein schwieriges Erbe. Eine Vielzahl von Gedenkstäten erinnert an die Ermordung der europäischen Juden während der deutschen Besatzung. Ausgewählte Orte werden in diesem Band vorgestellt und diskutiert: Chełmno, Bełżec, Sobibór, Treblinka, Majdanek, Płaszów und Auschwitz repräsentieren verschiedene Phasen, Formen und Bedingungen der Shoah. Sie haben zudem eine individuelle Nachgeschichte und unterscheiden sich auch heute durch ein jeweils eigenes Erscheinungsbild. Der Band vermittelt einen Überblick über die Geschichte dieser Orte und fragt nach der Wechselbeziehung zwischen den historischen Ereignissen und der Gestaltung der Orte von 1943 bis heute. Ergänzt wird die Auseinandersetzung mit den Gedenkstätten durch übergreifende Texte, die etwa nach der Rolle der Fotografie in Ausstellungen, der Problematik des sprachlichen Umgangs mit der Shoah und der Würde von Opfern und Besuchern in Gestaltungskonzepten fragen.
Redaktion: Manuel Leppert
Köln/Weimar/Wien 2016 2016
Preis: 35,00 €
ISBN 978-3-412-50316-1Hans-Joachim Veen (Hg.)
Das Bild der DDR in Literatur, Film & Internet
25 Jahre Erinnerung und Deutung
Band 21
Die Ereignisse rund um die Friedliche Revolution vor 25 Jahren sind nicht nur Untersuchungsgegenstand von Politikwissenschaftlerinnen, Historikerinnen, Kulturwissenschaftlerinnen und Theologinnen. Die Auseinandersetzung findet darüber hinaus ihren Niederschlag in einer Vielzahl von literarischen und audiovisuellen Zeugnissen, die ihrerseits wichtige Beiträge zur Aufarbeitung der Friedlichen Revolution und der SED-Diktatur leisten. Letztere sind für das kollektive Gedächtnis zumeist wichtiger als die wissenschaftliche Aufarbeitung. Dieser Band widmet sich der Frage, mit welchen Bildern, Stereotypen, Konstruktionen, Mustern und Deutungen die DDR in Literatur, Film und Internet rückblickend erinnert wird. Welche Themen, Probleme, Gestalten und Ereignisse sind vorherrschend? Welche Wertungen zwischen Ostalgie und kritischer Aufarbeitung dominieren? Wie breit ist das Spektrum der Erinnerungen und Deutungen in der Rückschau auf die DDR als Parteidiktatur und als sozialistische Gesellschaftsordnung? Und: Haben sich die Erinnerungen und Deutungen des untergegangenen Regimes in den letzten 25 Jahren verändert? Welche Sicht auf die DDR herrscht heute vor? Der Band leistet einen differenzierenden Beitrag zur Aufarbeitung der Aufarbeitung und trägt zur kulturellen Rezeptionsgeschichte der Friedlichen Revolution in der SED-Diktatur bei.
Redaktion: Manuel Leppert
Köln/Weimar/Wien 2015
ISBN 978-3-412-50148-8Hans-Joachim Veen, Volkhard Knigge (Hg.)
Denkmäler demokratischer Umbrüche nach 1945
Band 20
Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist eine generelle Akzentverschiebung vom Pathos der klassischen »Heldendenkmäler« hin zu Mahnmalen und Gedenkstätten, die an die Opfer von Diktatur und Gewalt erinnern, zu beobachten. Demgegenüber fallen die »Denkmäler demokratischer Umbrüche« zahlenmäßig eindeutig zurück. Im Zentrum des Bandes steht die Frage, ob die Demokratie Denkmäler braucht, welche Funktionen sie haben können und wie die Überwindung von Diktaturen in Europa sich über Erinnerungsdaten hinaus in Gedenkstätten und Denkmälern manifestiert hat. Dabei werden sowohl »negative« Denkmäler, die an die Opfer der Gewaltherrschaft erinnern, als auch »positive« Denkmäler, die der Befreiung und den demokratischen Revolutionen gewidmet sind, aufeinander bezogen und in ihren Bothaften vergleichend analysiert. Der Band liefert somit eine erste Bestandsaufnahme über Denkmäler und Erinnerungsorte der demokratischen Umbrüche in Ostmitteleuropa und in Deutschland nach 1989/90 sowe ihrer Ideen, Intentionen und ihrer Formensprache.
Redaktion: Manuel Leppert
Köln/Weimar/Wien 2014
Preis: 34,90 €Volkhard Knigge (Hg.)
Kommunismusforschung und Erinnerungskulturen in Ostmittel- und Westeuropa
Band 19
Vor beinahe 25 Jahren brachen die kommunistischen Regime Ostmitteleuropas zusammen. Es fragt sich, wie sich deren Aufarbeitung entwickelt hat und wie sie künftig betrieben werden soll, wenn die unmittelbare Erinnerung schwindet und die Zeitzeug*innen eines Tages nicht mehr zur Verfügung stehen. Welche Folgen wird die Historisierung für die Erinnerungskultur und für die Gedenkstättenarbeit haben? Werden sich die Schwerpunkte der Aufarbeitung in diesem Prozess zunehmend in geschichtswissenschaftlicher und demokratiepädagogischer Richtung verlagern? Wie gestaltet sich das Verhältnis von Geschichtswissenschaft und Zeitzeugenschaft? Welche Bedeutung kommt insbesondere den Zeitzeugen zu? Diese Fragen stehen im Zentrum des vorliegenden Bandes.
Redaktion: Manuel Leppert
Köln/Weimar/Wien 2013
Preis: 24,90€ €
ISBN 978-3-412-22168-3Download
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Hans-Joachim Veen (Hg.)
Zwischenbilanzen. Thüringen und seine Nachbarn nach 20 Jahren
Band 18
Mit der deutschen Wiedervereinigung stand Thüringen am 3. Oktober 1990 zum dritten Mal im kurzen, aber wechselvollen 20. Jahrhundert vor der Aufgabe, sich neu zu gründen, zu finden und sich selbst zu bestimmen. Wie hat sich der Freistaat in die Bundesrepublik Deutschland und seine europäische Nachbarschaft eingefügt?
Dieser Band zieht eine mehrdimensionale Zwischenbilanz des Freistaates Thüringen gut 20 Jahre nach der Friedlichen Revolution: Wie haben sich Demokratie, Parteien und Zivilgesellschaft seither entwickelt? Wie erfolgreich verlief der ökonomische Umbau und welche Wachstumspotentiale gibt es? Wie steht es um die geistig-kulturelle Bedeutung des Freistaates für Deutschland? Und nicht zuletzt: Wie gestalteten sich die Aufarbeitung der SED-Diktatur und die Gedenkstättenarbeit in Thüringen unter demokratischen Vorzeichen?
Weiter diskutiert der Band den Stellenwert der »neuen« Länder im wiedervereinten Bundesstaat sowie die Bedeutung der Regionalisierung im zusammenwachsenden Europa über Landes- und Staatsgrenzen hinweg.
Redaktion: Daniela Frölich
Köln/Weimar/Wien 2012
Preis: 19,90 €
ISBN 978-3-412-20946-9Download
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Hans-Joachim Veen, Volkhard Knigge, Ulrich Mählert, Franz-Josef Schlichting (Hg.)
Arbeit am europäischen Gedächtnis. Diktaturerfahrung und Demokratieentwicklung.
Band 17
Im Zuge des Zusammenwachsens eines demokratischen Europas wächst auch das Bedürfnis, ein gemeinsames europäisches Gedächtnis zu entwickeln. Dieses soll die nationalen Fixierungen der Erinnerung durchbrechen und die vielfältigen Bezüge, Gegensätze und Gemeinsamkeiten der Nationenentwicklungen in der europäischen Geschichte bewusst machen, die im 20. Jahrhundert vor allem von Diktaturen und totalitären Ideologien geprägt worden sind. 20 Jahre nach den Systemumbrüchen in Ostmittel- und Osteuropa analysiert der Band die nationalen Erinnerungskulturen in West- und Osteuropa im Hinblick auf mögliche Ansatzpunkte für ein gemeinsames europäisches Gedächtnis.
Zudem wird das EU-Projekt eines »Hauses der Europäischen Geschichte« erstmals einer breiteren Fachdiskussion unterzogen: Wie weit kann das Konzept für ein solches Haus Bausteine für ein europäisches Gedächtnis entwickeln? Welche gegenläufigen nationalen Erinnerungskulturen gibt es? Welche europäischen Zäsuren und Erfahrungen könnten konstitutiv für eine europäische Erinnerung sein? Diesen und weiteren Fragen widmen sich die Autor*innen, um die Diskussion über Chancen und Grenzen einer dialogischen Erinnerungskulturin Europa zu befördern.
Redaktion: Daniela Frölich
Köln/Weimar/Wien 2011
Preis: 24,90 €
ISBN 978-3-412-20794-6Download
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Maciej Górny
»Die Wahrheit ist auf unserer Seite« Nation, Marxismus und Geschichte im Ostblock
Band 16
Die mit mehreren polnischen Fachpreisen ausgezeichnete Studie analysiert die ostdeutsche, polnische und tschechoslowakische Geschichtswissenschaft nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Autor untersucht die historischen Diskurse und stellt sie in den wissenschaftspolitischen Kontext der kommunistischen Regime. Górnys Buch ist nicht als Darstellung des Stalinismus als Geschichtsepoche zu verstehen; vielmehr soll eine umfassendere Perspektive marxistischer Geschichtswissenschaft vergleichend in drei Volksrepubliken Ostmitteleuropas geboten werden.
Dabei wird deutlich: Die in ihren jeweiligen Ländern führenden Historiker*innen verfolgten keineswegs die gleiche Linie, sondern es gab eine bedeutende Vielfalt von Geschichtsinterpretationen. Nicht zuletzt deshalb lehnt Górny die These vom »antinationalen« Charakter stalinistischer Geschichtsschreibung ab. Zugleich plädiert er dafür, die derzeitige Forschung zur DDR-Historiografie um den Vergleich mit anderen Staaten des ehemaligen Ostblocks zu erweitern, da sich der alleinige Fokus auf den Kontext der deutsch-deutschen Beziehungen als unzureichend erwiesen hat.
Köln/Weimar/Wien 2011
Preis: 39,90 €
ISBN 978-3-412-20702-1Download
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Hans-Joachim Veen, Peter März, Franz-Josef Schlichting (Hg.)
Die Folgen der Revolution. 20 Jahre nach dem Kommunismus
Band 15
Die Friedliche Revolution des Herbstes 1989 in der DDR war Teil einer mittelost- und osteuropäischen Revolution, die das Leben von rund 400 Millionen Menschen grundlegend verändern sollte. Zwei Jahrzehnte nach diesen Systemumbrüchen nehmen die Autor*innen nun einen Perspektivwechsel vor und fragen nicht: »Was war?«, sondern: »Was hat sich in den letzten 20 Jahren getan?«
Renommierte polnische, ungarische, tschechische, rumänische, österreichische und deutsche Wissenschaftler*innen ziehen in diesem Band eine Zwischenbilanz der politischen, zivilgesellschaftlichen und ökonomischen Entwicklungen, die sich seit dem Ende der kommunistischen Herrschaften 1989/90 vollzogen haben. Sie suchen Antworten auf folgende Fragen: Was ist aus den großen Erwartungen des Westens und den nationalen Utopien der Anfangszeit geworden? Wie weit konnten sich rechtsstaatliche Demokratie, zivilgesellschaftliche und pluralistische Parteienstrukturen in Ostmittel-und Osteuropa etablieren? Und mit welchen Belastungen aus der kommunistischen Vergangenheit haben die Länder bis heute zu kämpfen?
Redaktion: Daniela Frölich
Köln/Weimar/Wien 2010
Preis: 19,90 €
ISBN 978-3-412-20597-3Download
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Hans-Joachim Veen, Peter März, Franz-Josef Schlichting (Hg.)
Kirche und Revolution. Das Christentum in Ostmitteleuropa vor und nach 1989.
Band 14
Welche Rolle spielten und spielen die Kirchen in den Revolutionen und Transformationsprozessen, die seit dem Ende der 1980er Jahre das Gesicht Ostmittel- und Osteuropas grundlegend verändert haben? Hatten sie sich mit den kommunistischen Regimes arrangiert und waren »Kirche im Sozialismus« geworden? Oder standen sie in Opposition zum Regime und haben die revolutionären Umbrüche in Ostmitteleuropa befördert oder gar initiiert? Die Fragen nach dem Verhältnis von Kirchen, Staat und Demokratie im östlichen Europa werden in diesem Band exemplarisch für die katholische Kirche am Beispiel Polens, für die evangelische Kirche am Beispiel der DDR und für die russisch-orthodoxe Kirche am Beispiel Russlands diskutiert.
Redaktion: Peter Wurschi
Köln/Weimar/Wien 2009
Preis: 19,90 €
ISBN 978-3-412-20403-7Download
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Hans-Joachim Veen, Ulrich Mählert, Franz-Josef Schlichting (Hg.)
Parteien in jungen Demokratien. Zwischen Fragilität und Stabilisierung in Ostmitteleuropa.
Band 13
Wie demokratisch sind die Parteien und Parteiensysteme in Ostmitteleuropa nach dem Ende der Diktaturen? Gerade auf den Parteien lastet der lange Schatten der kommunistischen Monopolparteien von einst, und ohne funktionsfähige Parteien kann eine parlamentarisch-pluralistische Demokratie nicht bestehen. Wie steht es also um den Organisationsaufbau, die programmatischen Alternativen und die Förderung des politischen Nachwuchses in den Parteien? Die Frage der Konsolidierung junger Demokratien ist zunehmend ins Blickfeld der Transformationsforschung gerückt und steht auch in diesem Band im Zentrum der Fragestellungen.
Untersucht werden die Entwicklung demokratischer Parteien und Parteiensysteme sowie die Ausbildung bürgergesellschaftlicher Strukturen. Der Schwerpunkt liegt auf Ostmitteleuropa, in einem vergleichenden Rückblick wird aber auch den postdiktatorischen Entwicklungen in Südeuropa nach 1974/75 nachgegangen. Mit Blick auf die jungen Demokratien Ostmitteleuropas wird abschließend gefragt, wie weit sich demokratische Konsolidierung und teilweise rudimentäre und fragile Parteiensysteme miteinander vereinbaren lassen.
Redaktion: Markus Pieper
Köln/Weimar/Wien 2008
Preis: 22,90 €
ISBN 978-3-412-20180-7Download
- Inhalt Bd. 13 pdf (84 KB) ›
Hans-Joachim Veen, Ulrich Mählert, Peter März (Hg.)
Wechselwirkung Ost-West. Dissidenz, Opposition und Zivilgesellschaft 1975–1989
Band 12
1956 wird die ungarische Revolution von sowjetischen Truppen blutig niedergeschlagen. Die Hilferufe der Ungarn an den Westen verhallen ungehört. Doch wie hat die westliche Welt in der Folgezeit auf die ostmitteleuropäischen Oppositionsbewegungen reagiert? Wo herrschte Ignoranz, von wo kam Unterstützung? Wie haben sich die geistig-kulturellen Eliten der westlichen Demokratien und die Zivilgesellschaften zum Fundamentalkonflikt zwischen Freiheitsbestrebungen und kommunistischen Diktaturen verhalten? Hat der Westen hier versagt? Was hätte getan werden können, was wurde getan und mit welchen Konsequenzen?
Dieser Band blickt auf den intellektuellen Diskurs im Westen und dessen Positionen zur ostmitteleuropäischen Dissidenz zwischen 1975 und 1989/91. Zugleich beleuchtet er die Oppositionsbewegungen und die von ihr geschaffene »zweite Öffentlichkeit« seit dem Helsinki-Prozess als Nukleus der Zivilgesellschaften in Ostmitteleuropa. Besonderes Augenmerk gilt dabei intellektuellen Wechselwirkungen in den Ost-West-Beziehungen, die vielfältiger waren als bis heute bekannt. Ihre Analysen können der begonnenen Diskussion um ein europäisches Gedächtnis wichtige Impulse verleihen. Das Buch schließt demgemäß mit einem Ausblick auf das Erbe der Dissidenz für das vereinte demokratische Europa.
Redaktion: Daniela Frölich
Köln/Weimar/Wien 2007
Preis: 24,90 €
ISBN 978-3-412-23306-8Download
- Inhalt Bd. 12 pdf (64 KB) ›
Peter Wurschi
Rennsteigbeat. Jugendliche Subkulturen im Thüringer Raum 1952–1989
Band 11
Im Zentrum dieser Studie steht die Entwicklung jugendlicher Subkulturen im Bezirk Suhl in der Zeit von 1952 bis 1989. Besonderes Augenmerk erhält die Frage, inwieweit sich nonkonformes Gedankengut und subkulturelles Verhaltein einem Staat bilden und entfalten konnten, dem ein ideologisch geschlossenes und egalitäres Menschenbild zugrunde lag. Im Anschluss wird die Genese individualistischer Jugendkulturen in Südthüringen nachgezeichnet. Geprägt von den Erfahrungen ihrer jeweiligen Generation, gerieten die Jugendlichen durch die Betonung ihrer Individualität in Konflikt mit dem SED-Staat und wirkten so auch auf den gesellschaftlichen Mainstream ein. Die exemplarische Studie über den Bezirk Suhl wirft damit erstmals einen detaillierten Blick auf die Entwicklung des nonkonformen Verhaltens von Jugendlichen außerhalb der Zentren der DDR.
Köln/Weimar/Wien 2007
Preis: 37,90 €
ISBN 978-3-412-20014-5Download
- Inhalt Bd. 11 pdf (417 KB) ›
Michael Ploenus
»… so wichtig wie das tägliche Brot« Das Jenaer Institut für Marxismus-Leninismus 1945–1990
Band 10
Mit der Zweiten Hochschulreform von 1951 wurden an allen Universitäten der DDR so genannte »rote Institute« gegründet. Als Einrichtungen der SED zeichneten sie verantwortlich für die politisch-ideologische Durchdringung der Hochschulen. Das entsprechende Aktionsfeld war ein für alle Studierende obligatorisches und prüfungsrelevantes »Gesellschafswissenschaftliches Grundstudium«, später »Marxistisch-leninistisches Grundlagenstudium« genannt. Am Jenaer Beispiel wird erstmals die Geschichte eines solchen Instituts von den Anfängen nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum Ende der DDR nachgezeichnet. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen nach seinem Platz innerhalb der Universität, nach Qualifikationen, Selbstverständnis, Lehr- und Forschungsaufgaben seiner Mitarbeiter*innen und nicht zuletzt nach dem »grauen« Lehralltag und den andauernden Widerständen gegen die ideologische Bevormundung und Politisierung des akademischen Lebens.
Köln/Weimar/Wien 2007
Preis: 39,90 €
ISBN 978-3-412-20010-7Download
- Inhalt Bd. 10 pdf (35 KB) ›
Eva Ochs
»Heute kann ich das ja sagen« Lagererfahrungen von Insassen sowjetischer Speziallager in der SBZ/DDR
Band 9
Lange Jahre konnten die Insass*innen sowjetischer Speziallager nicht über ihre Haftzeit sprechen. Die Weiternutzung von Buchenwald oder Sachsenhausen nach 1945 als Lager der russischen Besatzungsmacht und der Tod von mehr als 40.000 Insassen waren in der DDR ein Tabuthema. Auf der Grundlage von lebensgeschichtlichen Interviews mit den Betroffenen hat die Autorin Dr. Eva Ochs individuelle Erinnerungen an die Lagerzeit erstmals umfassend analysiert: Wie gestaltete sich das Zusammenleben der unterschiedlichen Häftlingsgruppen, die der Verstrickung in den Nationalsozialismus oder antisowjetischer Propaganda beschuldigt wurden, unter den zeitweise lebensbedrohlichen Bedingungen des Lageralltags? Welche Rolle spielten Solidarität und Mitmenschlichkeit in diesem »Kampf ums Überleben«? Wie konnten sich die Betroffenen in die west- bzw. ostdeutsche Nachkriegsgesellschaft integrieren? – Dieses Buch stellt den Umgang mit Unrechtserfahrung und Schuld im Kontext wechselnder politischer Konjunkturen in eindrucksvoller Weise dar.
Redaktion: Daniela Ruge
Köln/Weimar/Wien 2006
Preis: 34,90 €
ISBN 3-412-01006-5Download
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Peter März, Hans-Joachim Veen (Hg.)
Woran erinnern? Der Kommunismus in der deutschen Erinnerungskultur
Band 8
Die Erinnerung an die SED-Diktatur ist bis heute defizitär; in der Auseinandersetzung über ihren Diktaturcharakter, ihre Opfer und ihre Folgen besteht Nachholbedarf. Zwar hat sich das wiedervereinte Deutschland juristisch, parlamentarisch, wissenschaftlich und moralisch umfassender mit der kommunistischen Vergangenheit beschäftigt als die meisten seiner postkommunistischen Nachbarstaaten, doch ist vieles davon im historischen Bewusstsein der Deutschen bisher nicht angekommen. So fehlt der Erinnerung an die kommunistische Diktatur nicht nur ein eigenes Gewicht, sondern auch ein eigenes Gesicht, das das Spezifische und das Wesentliche der kommunistischen Herrschaft herausstellt.
Dieser Band zieht eine Zwischenbilanz der Aufarbeitung des DDR-Kommunismus im öffentlichen Bewusstsein der Ost- und Westdeutschen und versammelt kontroverse und grundlegende Beiträge zur Arbeit der Gedenkstätten und Museen zur DDR und SBZ, zur parlamentarischen und wissenschaftlichen Aufarbeitung und zieht den Vergleich zur Erinnerung an die NS-Vergangenheit in der Bundesrepublik und der DDR. Ein kritischer Blick von außen – aus Ostmitteleuropa – sowie die Diskussion über die Neuausrichtung der Erinnerung an die kommunistische Vergangenheit runden die Darstellung mit der Frage ab: Woran erinnern?
Redaktion: Markus Pieper
Köln/Weimar/Wien 2006
Preis: 24,90 €
ISBN 3-412-37405-9Download
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Volkhard Knigge, Ulrich Mählert (Hg.)
Der Kommunismus im Museum. Formen der Auseinandersetzung in Deutschland und Ostmitteleuropa
Band 6
Die Auseinandersetzung mit der kommunistischen Vergangenheit bleibt in den jungen Demokratien Ostmitteleuropas ein hochemotionales Thema. Die Reaktionen reichen von Vergessen, Verdrängen und Verklärung bis zu Verdammung und Abrechnung. Geschichte kann Gesellschaften spalten. Seit den neunziger Jahren sind in vielen ostmitteleuropäischen Staaten sowie in Deutschland Museen entstanden, in denen die kommunistischen Diktaturen auf unterschiedliche Weise thematisiert werden.
Die Stiftung Ettersberg und die Stiftung Aufarbeitung haben im Herbst 2004 die herausragendsten dieser Museen dazu eingeladen, die Geschichte, Intentionen und Konzepte ihrer Museen auf einem internationalen Symposium in Weimar vorzustellen und in breiteren geschichtlichen und erinnerungskulturellen Zusammenhängen zu diskutieren. Der vorliegende Sammelband dokumentiert den in Weimar begonnenen europäischen Dialog über Möglichkeiten und Grenzen der musealen Vermittlung von Diktaturerfahrung.
Redaktion: Daniela Ruge
Köln/Weimar/Wien 2005
Preis: 24,90 €
ISBN 3-412-20705-5Download
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Henning Pietzsch
Jugend zwischen Kirche und Staat. Geschichte der kirchlichen Jugendarbeit in Jena 1970–1989
Mit einem Vorwort von Ehrhart Neubert
Band 5
Nach wie vor gehört die Geschichte der kirchlichen Jugendarbeit in der DDR zu den wenig beachteten Themen der DDR-Forschung. Mit dieser Studie erschließt Henning Pietzsch, unter Einbeziehung relevanter historischer und politischer Ereignisse, Arbeit und Wirkung kirchlicher Gruppen während der siebziger und achtziger Jahre. Untersucht werden die Konfliktlinien zwischen der Institution Kirche und der parteistaatlichen Obrigkeit, das Selbstverständnis und die Motive der Akteure, wobei dem jugendkulturellen und sozialen Protest besonderes Augenmerk zuteil wird. Am Beispiel der »Offenen Arbeit« in Jena geht der Autor der Frage nach, wie oppositionell bzw. widerständig dieses Milieu war und welche Bedeutung ihm bei der Ausbildung einer DDR-weiten Opposition zukam. Daneben zeichnet er im Vergleich von Selbstzeugnissen, schriftlichen Quellen sowie Akten des Ministeriums für Staatssicherheit die Entstehungs-, Verlaufs- und Wirkungsgeschichte der Jungen Gemeinde Stadtmitte nach.
Köln/Weimar/Wien 2005
Preis: 34,90 €
ISBN 3-412-17204-9Download
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Hans-Joachim Veen (Hg.)
Alte Eliten in jungen Demokratien? Wechsel, Wandel und Kontinuität in Mittel- und Osteuropa
Band 4
Eliten prägen moderne Gesellschaften und bestimmen die Prozesse ihrer Veränderung in demokratischer, autoritärer oder totalitärer Richtung. In der Transformationsforschung wird das Elitenverhalten geradezu zur Schlüsselvariablen für den Erfolg oder Misserfolg von Demokratisierungsprozessen in Mittel- und Osteuropa. Dabei sind aber nicht nur die neuen Eliten, die die Systemveränderung oder Transformation aktiv betreiben, zu berücksichtigen, sondern auch die alten Eliten, die die kommunistischen Diktaturen gegen Widerstände aufgebaut, über Jahrzehnte getragen und gewaltsam verteidigt haben und am Ende manchmal selbst zu Promotoren der Modernisierung und der Überwindung des alten Systems wurden. Der vorliegende Band bilanziert erstmals den aktuellen Erkenntnisstand der vergleichenden Eliteforschung in Mittel- und Osteuropa und schließt damit bestehende Lücken: In empirisch fundierten Studien werden die Revolution in der DDR sowie die Regimewechsel in Polen, Ungarn und Rumänien als vier divergierende Interaktionsmuster zwischen alten und neuen Eliten im Transformationsprozess analysiert.
Welche Rolle spielten die alten Eliten in den demokratischen Transformationsprozessen in Mittel- und Osteuropa Ende der achtziger Jahre? Wie wurden sie nach dem Regimewechsel behandelt, wurden sie »abgewickelt« oder integriert? Welche Rolle spielen sie heute in den jungen Demokratien Mittel- und Osteuropas in Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft, Medien und im Sicherheitsapparat? Welche neuen Eliten konnten sich im Transformationsprozess entwickeln und welche Rolle spielen sie heute in den jungen Demokratien?
Redaktion: Daniela Ruge
Köln/Weimar/Wien 2004
Preis: 29,90 €
ISBN 3-412-08304-6Download
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Ehrhart Neubert, Thomas Auerbach
»Es kann anders werden.« Opposition und Widerstand in Thüringen 1945–1989
Band 3
15 Jahre nach der Wiedervereinigung liegt die erste Gesamtdarstellung über Opposition und Widerstand in Thüringen von den Anfängen 1945 bis zur friedlichen Revolution 1989 vor. Widerständiges Verhalten war in Thüringen von Anfang an im Vergleich zu anderen Regionen der DDR in besonderer Weise verbreitet. Die Autoren zeichnen seine Entwicklung und seine Ausprägungen von der Befreiung Thüringens durch die amerikanischen Truppen 1945 bis zur Wiedervereinigung chronologisch nach und heben dabei zugleich Motive und Ziele der Opposition hervor. So entsteht ein facettenreiches Bild des Strebens nach Freiheit und Demokratie in den ehemaligen Bezirken Gera, Erfurt und Suhl.
Das Buch ist reich bebildert und wendet sich bewusst auch an ein breiteres Publikum, das sich abseits von Ostalgie und Geschichtsklitterung informieren möchte.
Redaktion: Daniela Ruge
Köln/Weimar/Wien 2005
ISBN 3-412-08804-8Download
- Inhalt Bd. 3 pdf (49 KB) ›
Hans-Joachim Veen (Hg.)
Die abgeschnittene Revolution. Der 17. Juni 1953 in der deutschen Geschichte
Band 2
17. Juni 1953: Sowjetische Panzer schlagen den Aufstand in der DDR, der sich in kürzester Zeit von einer Arbeiterdemonstration zu einer flächendeckenden Volkserhebung ausweitete, sehr schnell brutal nieder, sodass wir es hier mit einer unvollendeten, quasi abgeschnittenen Revolution zu tun haben.
Die Frage, welchen Stellenwert der 17. Juni 1953 in der deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts hat, ist in der Aufarbeitung des Volksaufstandes weithin unterentwickelt geblieben. In diesem Band wird daher nicht nur der Gesamtzusammenhang des 17. Juni in seiner Zeit, sondern darüber hinaus der historische Ort dieser demokratischen Revolution in der wechselvollen deutschen Geschichte herausgearbeitet und diskutiert. Die internationalen Rahmenbedingungen sowie die lokale Bedeutung jener denkwürdigen »fünf Tage im Juni« für Thüringen und Sachsen werden ebenso analysiert wie die Reaktionen im Westen, etwa in den Festreden des Deutschen Bundestages.
Ein weiterer Schwerpunkt sind die Nachwirkungen und Reaktionen in der DDR selbst, so die Rezeption des 17. Juni in der DDR-Literatur und die Verfolgungen durch die Strafjustiz. Ein international vergleichender Versuch, den Volksaufstand revolutionstheoretisch und historisch einzuordnen, schließt den Band ab.
Redaktion: Markus Pieper
Köln/Weimar/Wien 2004
Preis: 19,90 €
ISBN 3-412-17103-4Download
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Hans-Joachim Veen (Hg.)
Nach der Diktatur. Demokratische Umbrüche in Europa – zwölf Jahre später
Band 1
Zwölf Jahre nach dem Zerfall der kommunistischen Diktaturen in Mittel- und Osteuropa und der DDR in den Jahren 1989/90 ist es an der Zeit, Zwischenbilanz zu ziehen: Haben sich die demokratischen und rechtsstaatlichen Institutionen stabilisieren können? Funktionieren der Parteienwettbewerb und die freie Meinungsbildung? Wieweit hat sich eine demokratische politische Kultur einspielen können? Und nicht zuletzt: Unter welchen internationalen Rahmenbedingungen vollzog sich die dritte große Demokratisierungswelle in Europa? Andererseits: Was ist vom diktatorischen Erbe geblieben? Mit welchen antidemokratischen Reststrukturen ist nach wie vor zu rechnen und wie können sie überwunden werden?
Der Band analysiert die jüngsten demokratischen Umbrüche in Polen, der Tschechoslowakei, in Ungarn und in den neuen Ländern. Außerdem werden die früheren Demokratisierungswellen in diesen Ländern nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg untersucht und die Geschichte ihres Scheiterns und ihres Gelingens im Einzelfall beleuchtet. Zudem finden sich vergleichende Beiträge zur Weimarer Republik und zur Bundesrepublik sowie zur deutschen Demokratie und ihren nationalen Rahmenbedingungen in den Jahren 1931, 1957 und 2002.
Redaktion: Markus Pieper
Köln/Weimar/Wien 2003
Preis: 17,90 €
ISBN 3-412-03603-XDownload
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