Sonderausstellung
»LENINGRADSKI FEMINISM 1979«
Ab 1979 stellten ein paar Frauen in einer Leningrader Küche im Selbstverlag Zeitschriften her und berichten über ihren bedrückenden Alltag in Sowjetrussland, die Situation von Alleinerziehenden, Schwangerschaftsabbrüche, Frauen in geängnissen, über strukturelle Gewalt. Sie setzen dem bisherigen Schweigen ein Philosophieren und Dichten entgegen. Ein Skandal! In den Westen geschmuggelt stießen die Zeitschriften bei Feministinnen auf großes Interesse, sie übersetzten die Zeitschriften in viele Sprachen. Die Autorinnen selbst wurden vom KGB verfolgt, zur Emigration gezwungen oder zu Lagerhaft verurteilt.
Die Ausstellung von Philipp Venghaus (GWZO) und Olessja Bessmeltsewa (Germanistin und Kulturwissenschaftlerin) behandelt die Wege zur Frauenbewegung, die Philosophie der Leningrader Frauen, die staatliche Reaktion sowie die aktuelle Situation. Ihre Ausstellung besticht vor allem durch die Videointerviews mit den Autorinnen.
Eine Führung durch die Sonderausstellung ›LENINGRADSKI FEMINISM 1979‹ mit Philipp Venghaus.
Interview mit der belarussischen Journalistin Julia Mickiewicz über weiblichen Protest