Seit 2018 unterstützte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 14 Forschungsverbünde, die sich wissenschaftlich mit der DDR-Geschichte auseinandersetzten. Nach einer Evaluation wird seit 2023 ein Teil der Verbünde für bis zu zwei Jahre weiter gefördert.
Der Vorstandsvorsitzende unserer Stiftung, Prof. Dr. Jörg Ganzenmüller, ist Sprecher des Forschungsverbundes ›Diktaturerfahrung und Transformation‹, an dem die Universitäten Jena und Erfurt sowie die Stiftung Ettersberg und die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora beteiligt sind. Der Forschungsverbund nimmt die beiden letzten Jahrzehnte der DDR und die beiden nachfolgenden Jahrzehnte zusammen in den Blick. Zentral sind die Themenbereiche »Erfahrung und Erinnerung« sowie »Repräsentation und Urteilsbildung«. Einen besonderen Stellenwert nehmen außerdem verschiedene Vermittlungsformen der erlangten Forschungsergebnisse ein.
Als Ergebnis der ersten Förderphase hat die Stiftung Ettersberg mit der Website www.andreasstrasse.de eine digitale Erweiterung der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße erarbeitet.
Zweite Förderphase – neues Projekt
In der zweiten Förderphase wird ein Hörspiel- und Rechercheprojekt zum aktuellen Stand von Wandel, Entfremdung und Annäherung in den beiden ehemals geteilten deutschen Landesteilen entstehen. Das Projekt richtet seinen Fokus zum einen auf mögliche blinde Flecken der Selbst- und Fremdwahrnehmung in Ost- und Westdeutschland. Zum anderen möchte es einen Beitrag zu wachsender Gleichwertigkeit und wechselseitiger Empathie leisten.
Einen Blick von 1945 bis in die Gegenwart der geteilten Länder sollen dabei authentische Dokumente wie Tagebücher, Zeitungsausschnitte, Briefe und Reden sowie aufgezeichnete Interviews liefern. Dadurch soll der gegenseitige Horizont erweitert und den Bürgern in beiden Teilen Deutschlands ein Erinnerungsraum eröffnet werden, der die Voraussetzung für einen gemeinsamen Dialog bildet.
Resultat dieses Projekts werden im Herbst 2025 eine mehrteilige Hörspielreihe (mindestens vier Teile), eine interaktive Klanginstallation sowie zahlreiche Interviews sein, die archiviert werden können. Das Projekt entsteht in Zusammenarbeit mit der freien Radioautorin und Regisseurin Sophie Müller vom Hofe sowie dem Hörspielregisseur und Journalisten Andreas von Westphalen.
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Ihre Ansprechpartnerin
Marie Mohnhaupt
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