Geschichte ist wie ein Mosaik, das sich aus vielen kleinen Einzelteilen zusammensetzt. Es erfordert viel Zeit, Geduld und Akribie, bis aus den vielen Überresten aus der Vergangenheit ein erkennbares Gesamtbild entsteht. Und wir müssen uns eingestehen, dass bei der Fülle an Überresten niemals ein vollständiges Bild entstehen kann, immer bleiben Leerstellen und blinde Flecken.

Genau das ist die Arbeit der Stiftung Ettersberg: Wir sammeln Mosaiksteine – das heißt Forschungsergebnisse, Berichte von Zeitzeug*innen in geschriebener und mündlich übermittelter Form sowie Zeitzeugnisse in Form von Objekten und Fotos – und setzen sie zu Bildern zusammen. Diese ordnen wir dann mit kritischem Blick und unter Einbeziehung von Expert*innen in ihren historischen Kontext ein. Das alles tun wir mit dem Ziel, die so entstandenen neuen Bilder und Erkenntnisse der Öffentlichkeit und der internationalen Forschung zugänglich zu machen. Wir regen aber auch andere dazu an, zu forschen und Mosaiksteine zu neuen Bildern zusammensetzen. Ein Beispiel hierfür ist unser Förderprogramm für Nachwuchswissenschaftler*innen.

Was unsere Stiftung im Einzelnen macht, lesen Sie hier.

Bei allem, was wir machen, arbeiten wir sehr eng mit Forschungs- und Bildungseinrichtungen zusammen, aber auch mit Menschen, die Diktaturen persönlich erlebt haben. So bringen wir den analytisch-distanzieren Blick der Wissenschaft und den pädagogischen Bildungsansatz mit der persönlichen Erfahrung von Zeitzeug*innen zusammen. Sehr wichtig für die Qualität unserer Arbeit sind zudem die unterschiedlichen Gremien, die unserer Stiftung beratend zur Seite stehen.

Unsere Stiftung arbeitet zudem nach folgenden Grundprinzipien:

• Wir lassen kontroverse Positionen zu und vermitteln Wissen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger. Stattdessen befähigen wir Menschen, den Dingen selbst auf den Grund zu gehen und ihre eigenen Schlüsse zu ziehen. Wir nennen das ›Forschendes Lernen‹.

• Bei der Wissensvermittlung verwenden wir moderne Medien und Formate, mit denen wir insbesondere auch junge Menschen erreichen können. Menschen, die Diktaturen nicht persönlich erlebt haben und bei denen wir erst einmal Interesse wecken wollen. Die Verwendung von Graphic Novels ist hierfür ein Beispiel.