Die historische Forschung hat sich zuletzt verstärkt dem Globalen Süden zugewandt, was zu einer Erweiterung der europäisch-nordamerikanischen Perspektive geführt hat. Diese Entwicklung hat nicht nur globale Zusammenhänge stärker in den Mittelpunkt gerückt, sondern auch eurozentrische Gewissheiten in Frage gestellt. Die öffentliche Auseinandersetzung mit dem kolonialen Erbe hat darüber hinaus das Bewusstsein für globalgeschichtliche Fragen geschärft. Trotz dieser gesteigerten Aufmerksamkeit sind die vielfältigen Beziehungen der sozialistischen Staaten mit dem Globalen Süden noch vergleichsweise wenig erforscht.
Das diesjährige Symposium stellt deshalb die Verflechtungen zwischen der sozialistischen Welt und dem Globalen Süden in seinen Mittelpunkt. Mit einem verflechtungsgeschichtlichen Ansatz sollen neue Perspektiven auf den Kalten Krieg, die Entkolonialisierung und die Globalisierung eröffnet werden. Im Zentrum stehen dabei der politische, ökonomische und kulturelle Austausch zwischen den Staaten des Warschauer Paktes und den Ländern Afrikas, Asiens sowie Lateinamerikas. Diese Beziehungen waren nicht nur staatlicher Natur, sondern hatten auch eine gesellschaftliche Dimension, da Arbeitsmigration, Auslandsstudium und Dienstreisen zahlreiche zwischenmenschliche Begegnungen ermöglichten. Sozialistische Modernisierung und antiimperialistische Kultur prägten dabei eine spezifische Form der internationalen Vernetzung, die sich von westlichen Globalisierungsformen unterschied. Unser Symposium widmet sich dieser komplexen Beziehungsgeschichte in vier Sektionen. In einer Abschlussdiskussion wollen wir dann den Blick nach vorn richten und diskutieren, wie eine Globalgeschichte des Sozialismus künftig erinnert und vermittelt werden kann.

23. INTERNATIONALES SYMPOSIUM
Die sozialistische Welt und der globale Süden
Wann: 7./8. November 2025
Wo: Reithaus Weimar
Sprache: Deutsch
Anmeldungen: über unser Formular oder unter symposium@stiftung-ettersberg.de
Anmeldeschluss: bis zum 25. Oktober 2025
Kosten: 20 Euro / ermäßigt 10 Euro
Das Programm finden Sie hier.
eine Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
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Ihre Ansprechpartnerin
Daniela Frölich
symposium@stiftung-ettersberg.de
T +49 (0)3643 4975 – 16